Atemkontrolle? Hustenanfall? Pheromoncheck?

In diesem Kontext spielen Sinnlichkeit und Ästhetik der verwendeten Materialien, wie Seile und Kimonostoffe, eine wichtige Rolle. Gleichzeitig geht es um die Erfahrung eines inszenierten Machtverhältnisses zwischen dem Fesselnden und der zu fesselnden Person.

Ich beschäftige mich seit zwei Jahren mit der Nawa Shibari Technik und benutze sie für das Stück Atemkontrolle? Hustenanfall? Pheromoncheck? als Ausgangspunkt für die Materialsuche. Auf der fesselnden Seite begreife ich die Technik als ein handwerkliches Element am lebenden Individuum.

Ich schränke die physische Autonomie eines Menschen ein; in dieser Situation ist er auf meine Seilfertigkeiten und meine empathischen Fähigkeiten angewiesen. Es entstehen Situationen die von Macht und Kontrolle geprägt sind. Fürsorgliche und liebevolle Empfindungen wechseln mit sadistischen Impulsen und Boshaftigkeit. Diese Empfindungen gehören für mich zum ganzheitlichen Gefühlspektrum eines Menschens. Es gilt sie nicht abzuwehren; vielmehr sollen sie sichtbar in die Komposition eingebaut werden. Die devote Person gibt einen Teil ihrer Eigenverantwortlichkeit ab, kommuniziert aber ihre Befindlichkeit mittels Körpersprache und vereinbarten Kodes.

Ursprünge, Elemente und Charakter des Stückes Das Stück Atemkontrolle? Hustenanfall? Pheromoncheck? ist eine Genre übergreifende Komposition, die sich aus Elementen des sadomasochistischen Rollenspiels, der japanischen Fesseltechnik Shibari und aus räumlichen und zeitlichen Anordnungen zusammensetzt. Es ist ein Stück für zwei Tänzerinnen und einen Tänzer, die ihre Lust und ihre Unlust erforschen sich frei und gefesselt

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Atemkontrolle? Hustenanfall? Pheromoncheck? 2

In anderen Szenen heben wir die grafischen Eigenschaften der Seile, und die skulpturalen Eigenschaften des Körpers hervor. Es entstehen Bilder im Schweben und unbewegten Ausharrens in der Luft. Im ‘Fliegen’ – was einerseits den bodenlosen Zustand und andererseits die mentale Erfahrung während einer Suspension Bondage beschreibt- verändert sich die räumliche und zeitliche Wahrnehmung, bis hin zu dem Gefühl ihrer Auflösung. Für die hängende Person aber auch für den Zuschauer entsteht ein meditatives Moment.

Man muss sich vorstellen man hängt. Ich beschreibe es als Auflösung, als einen ‘nichts-nahen’ Moment:

Widersprüche wie Aktivität und Passivität, Konzentration und Loslassen, Bewegung und Stagnation werden aufgehoben. Die Annäherung an diesen Zustand verfolgen wir über die Wahrnehmung von Zeit und durch die Bewusstwerdung dessen womit sie gefüllt ist: mit der Überforderung des geistig- emotionalen und des körperlichen Systems, mit biochemischen Reaktionen des Körper in der Luft, dem ständigen Wechsel zwischen einer neutralen beobachtenden und einer beurteilenden Perspektive über den entkleideten, hängenden Körper. Die stille Teilnahme am inneren Dialog vermischen sich mit der mentalen Beschäftigung des Schmerzreizes, der durch die Aufhängung ( Suspension Bondage ) hervorgerufen wird. Aushalten, Verarbeiten oder Umjustieren sind die verbleibenden Möglichkeiten. Durch das gewahr werden dieser Veränderungen suchen wir in den Augenblick zu gelangen, und weder mit dem Körper noch in Gedanken abzuschweifen. Sollte dies doch einmal passieren, so entstehen Momente von Abwesenheit oder Mittelmäßigkeit, die wir für den Zuschauer erkennbar machen und somit lesbar und erfahrbar.

Psychologie – Ästhetik Zunächst schienen hingebungsvoll- passive Zustände oder handwerkliche Bewegungen wie das Knoten im Widerspruch zur gewohnten tänzerischen Bühnenpräsenz zu stehen. Unbewusste Gestik musste auf unterschiedlichen Ebenen bewusst gemacht werden. Wir arbeiten mit mentalen, physischen und emotionalen Techniken verschiedener Meditationen, und mit dem ‘Leib- Psychoenergetischen’ Konzept nach Schellenbaum. Nach diesem Ansatz steht das Gewahr-

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Atemkontrolle? Hustenanfall? Pheromoncheck? 4

Musik

Die Dauer der einzelnen Szenen wird von folgenden Kriterien beeinflusst: von der körperlichen Fitness der hängenden Person ( der Energieaufwand, den man benötigt um sich hängend entgegen der Schwerkraft aufrechtzuhalten, ist tagesformabhängig und in jedem Fall hoch ), von den Fähigkeiten den durch Druckreiz entstehenden Schmerz zu verarbeiten und zu verändern ( hier arbeiten wir mit sogennanten Techiken des ‘Painprocessing’s’ nach denen Schmerzen herausfordern, aber nicht zur Tortur werden sollen). Das Arbeiten in diesen Grenzbereichen beeinflusst die Dramaturgie insofern, als dass physische, emotionale erschöpfungsnahe Zustände einem Szenenwechsel Sinn geben.

Sinnbildlich funktioniert die Choreografie als Matrix. Dieses Gebilde verdichtet sich erst im Verlauf des Stückes, wenn wir die richtigen Gesten, Blicke und Aktionen für einander finden. Je unverfälschter uns dies gelingt, desto sinnvoller entwickelt sich der emotionale Spannungsbogen.

Choreografie Die Abfolge der einzelnen Szenen ist festgelegt. Der Lauf des Seils ist durchdacht und funktioniert als Choreografie am Körper. Innerhalb der einzelnen Szenen gibt es Raum für Interaktionen, die sich aus dem Moment entwickeln. Die dabei entstehenden Erfahrungen der Tänzer entscheiden über Stimmungen im Raum, welche von Aufführung zu Aufführung variieren. Das Szenenmaterial unterscheide

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Atemkontrolle? Hustenanfall? Pheromoncheck? 5

Kostüme Stoffe und Farben der Kleidung und des Bühnenbildes erzeugen eine warme, sommerliche Stimmung. Zur Zeit besteht die Zusammenstellung aus einer Cross-over Lösung aus ‘Berlin Mitte Fashion’, Lingerie und traditioneller Kimono Robe. Um unsere sinnlichen Seiten mehr zu untermalen sollen die Adidas Shorts noch durch einen fetishorientierteren Look ersetzt werden. Ich nutze einen autosuggestiven, psychologischen

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Biographie

Her longtime collaboration with the performer and choreographer Frances d’Ath examines structural aspects of ropes. They are currently working on a duo, which was first shown as part of the artist in residence program at Bains Collective in Brussels, 2011.

Since 2007 Dasniya Sommer conceptualises workshops, which combine Shibari and Yoga. Over the last years she regularly taught at Charleroi–Danses in Brussels. Other venues are ,Festival for the Art of Japanese Bondage in London (2010), Madrid (2011), Point Ephemère in Paris (2012), Impulstanzfestival (2012) and Queer Art Studio in Berlin (2009).

She received her formal dance training in Berlin and New York. Among other insitutes at Ballet Akademie Vogl, Dance Space Centre, Jose Limon Institute, Labor Grass and with Zvi Gotheiner, Babara Mahler and Susan Klein.
Since 2011 she learns David Howard approach to classical dance under the instruction of Jo Siska. She was also trained in Yoga and meditation since her  childhood.

From 2006 to 2009 Dasniya collaborated with the Cie Felix Ruckert and assisted choreographically in many of Ruckerts pieces and venues. Between 2007 and 2009 she co–founded and developed the venue Schwelle7, an experimental project space in Berlin.

During her early 20s, she worked as a model for Vivienne Westwood, Sonia Rykiel, and Howard Schatz, and trained at Reha Akademie Berlin in Physical Therapy.

In 1998 Sommer danced with the State Ballet Berlin.

Kurzbiografie deutsch

Dasniya Sommer Dasniya Sommer lives in Berlin. Her present choreographic focus is ,Shibari‘– Japanese rope bondage and classical ballet. Her artistic research is strongly influenced by her studies in philosophy, which she undertakes at the Humboldt University.  Her performances often question stereotypical styles in ballet and normative fetishising body concepts in  Shibari. Her work „MA√ 15 { idiosyncrasy

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»Ethische Anarchie«

Damit provoziert er bereits im 19. Jahrhundert Widerspruch. Vor allem aber ist es zu seiner Zeit die permanente und explizite Thematisierung erotischer Begierde, die ihn zu einem problematischen Autor macht.

In Wagner and the erotic Impulse zeigt Laurence Dreyfus, wie Wagner in der Tiefe der musikalischen Struktur eine Sprache sinnlicher Liebe entwickelt. Dreyfus dokumentiert die verstörten Reaktionen zeitgenössischer Hörer, wie etwa von Gustave Stoeckel, einem zukünftigen Professor für Musik. Der berichtet nach der Premiere der Walküre 1876 von einer »ethischen Anarchie« durch das gefährliche »Wecken schlafender Leidenschaften«:

All aesthetics, theory and morals, are chased out of one; one’s breath is bated and the beating of the heart seems to stand still, the whole soul bewitched by an irresistible power…. During the performance, all that is sensual in human nature is wrought up to its wildest activity by the alluringly tempting music 1.

Die Brüsseler Version des Parsifal aktualisiert jene Kontroverse. Die Opernwelt schien nach den inszenierten Massenvergewaltigungen des Regisseurs Calixto Bieito – viel später als das Theaterpublikum – kaum noch moralische Tabus zu kennen. Doch selbst an der um moderne Bilder bemühte Oper La Monnaie gelingt es dem Parsifal Castelluccis auf subtilere Weise für kleine Eklats zu sorgen. Welche Inszenierung kann Zuschauer schon noch derart erregen, dass sie nach der Vorstellung in der Kälte am Künstlerausgang warten, um die Darstellerinnen strittiger Rollen schreiend und derb zu beleidigen?

Anstoß genommen wird am 2. Akt, der nach dem mächtigen Wald des 1. Akts in einem klinisch sterilen weißen Raum spielt. Dort erwartet Klingsor Parsifal als mächtigsten Helden und letzten Gegner. Der Kampf wird nicht mit den Waffen von Rittern geführt, sondern mit erotischer Begierde. Klingsors Schar von feenhaft schönen, lasziven Blumenmädchen versucht, Parsifal zu verführen, so dass dieser seine Keuschheit zugunsten – um den Begriff des 19. Jahrhunderts zu gebrauchen – der Sinnlichkeit aufgibt. So ist es bereits verschiedenen Rittern des Grals und schließlich ihrem König Amfortas ergangen.

Verstrickt in der Sinnlichkeit – Im Brüsseler Opernhaus La Monnaie inszeniert Romeo Castellucci einen Parsifal Richard Wagners, der Elemente traditioneller Aufführungspraxis neben experimentelle wie eine Bondage-Choreographie stellt, und polarisiert so das Publikum. Ein Erfahrungsbericht von Martin Hinze. Von Martin Hinze Nach drei Fanfarenstößen schließen die Platzanweiser die Türen, alle Lichter erlöschen, selbst die Anzeigen der

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»Ethische Anarchie« 3

»Schon eure zahl ist frevel«

Die Inszenierung scheint mit diesem Misstrauen gegenüber der kommerziell korrumpierten Kultur der Massen bewusst zu spielen, indem sie im 3. Akt die Massen auf die Bühnen holt. Während der siegreiche Parsifal heilige Geisteszustände des erwählten Einzelnen durchlebt, gehen eng um ihn herum Hunderte Freiwillige in ordinärer Kleidung, wie eine Massendemo, auf das Publikum zu und verkehren durch ihre Anzahl das Verhältnis von Betrachtern und Betrachteten.

Castelluccis Parsifal ist, das Bühnenbild betreffend, zugleich widersprüchlich und in sich geschlossen: widersprüchlich aufgrund des Nebeneinander barock opulenter und experimentell extrem reduzierter Bilder, in sich geschlossen dank der selbstreflexiven Verbindung des Disparaten.

In der Massenszene des letzten Aktes kehrt gegen Ende die weiße Python zurück und schmiegt sich zwischen den Vielen um Schultern und Hals einer Tänzerin. Als schließlich der Applaus ertönt, haben Publikum und Darsteller einen Opernabend durchlebt, der einigen Mut und Bereitschaft zu ungewöhnlichen Erfahrungen verlangt.

1. Gustave Stoeckel: »The Wagner Festival at Bayreuth« in: The New Englander, New Haven: W. L. Kingsley, vol. 36 (1877), issue 139, S. 276, online unter http://digital.library.cornell.edu/n/nwng/.

Samurai-Bondage bei Wagner? Klingsor, gekleidet in eine Koch- oder Schlachterschürze, fesselt vor dem staunenden Parsifal drei der fast nackten bis nackten Blumenmädchen. An den Seilen, mit denen sie gefesselt sind, werden sie hoch in die Luft gehängt, sie drehen und winden sich, schwerelos. Die Ästhetik der aus Japan stammenden Shibari-Bondage flicht Seile in gebrochenen Linien

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MA√ 15 { idiosyncrasy } || sin x = ly – fx²¯

Eₓₓ = x entfesselt sich selbst

Neben der Konvention ein Fesselritual zu zweit oder zu dritt zu praktizieren gibt es die Möglichkeit den eigenen Körper von der Decke abzuhängen. Dieser Akt wird im Bondage Jargon als ‘Selfsuspension’ – ‘Selbstaufhängung’ bezeichnet, und wird traditionell von Frauen ausgeführt und aufgeführt.

Dabei steht weniger die Sehnsucht nach Vertrauen gegenüber einer fesselnden Person im Vordergrund, sondern vielmehr die Ausführung einer freiheitlich geformten Geste. Einschränkungen werden eigenhändig vorgenommen, genauso wie die Entfesselung selbst gelegter Seile.

Eckdaten ‘MA √ 15’..’ integriert Meditationen in das Ritual einer Selbstaufhängung. Ausgangsmaterialien für das Solo lieferten Spitzenschuhe, 70 Meter Hanfseil und der Farbton Türkis. Die im Probenprozess entstandene Figur trägt medusenhaft mystische Züge, erinnert aber auch an eine junge satyrische Punkerin. Sie feiert gedankliche Stille und begrenzt ihr Freisein mit Stricken. Indem sie die Blöße ihres

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Yoga

Details

Unterrichtssprache: deutsch/englisch

Fragen und Infos unter email@dasniyasommer.de

Notizen/Übungszettel:  1,  2,  3,  4,  5,

Location:

Teatris Hallenprojekt der Uferhallen // Uferstr 8-11 // 13357 Berlin // U8 Pankstr
U6 Nauener Platz / M27 Pankstr

Von der Badstraße kommend befinden sich die Uferhallen auf der rechten Straßenseite Geländeplan

Wir beginnen die Klasse mit Entspannungsübungen am Boden. Dabei spielen Atembeobachtung und- führung, sowie eine kurze Reflektion über die Körperhaltung eine Rolle. Unterschiedliche Rhythmen der Atmung und Positionsveränderungen werden als  kontinuierliche und zusammenhängende Prozesse wahrgenommen. Der Aufbau einzelner Asanas ( Yogahaltungen ) wird detailliert ausformuliert. Die Unterrichtssprache orientiert sich an der Ausrichtung des Knochenbaus, und verdeutlicht

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Rope Techniques 2

I am teaching an additional and regular Shibari class in Wedding, weekday morning from 10am–12pm. The focus lies on the technical aspects of Japanese Rope Bondage, on suspension technique and security principles.

Everybody is welcome, beginners and and more advanced Shibaristas. We’ll be working in groups of different levels in an easy going space with time to talk, spectate and try.

Bring ropes if possible and sweets to refuel!

In dieser Vormittagsklasse geht es um die technischen Aspekt von Shibari. D.h. um verschiedene Harnessen und Hängungen bis sie sitzen, mit Sicherheitsprinzipien und Basics für alle Newbies. Mit etwas Konzentration hoffe ich, dass wir ein gut ausgeglichenes Niveau erreichen. So könnten wir neben den persönlichen Spielen längerfristig an eine Grundlage für eine Gruppeninszenierung denken. Nebenher freue ich

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Kontakt

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Kotoba Shibari

Kotoba Shibari, Gala Moody and Dasniya Sommer suspended in La Monnaie, photo Frances dAth, Feb2011

Von Dasniya Sommer Vom Bauch aus verlaufen Hängeseile schnurstracks zu den GöttInnen. Eingeflochten zählen sie fünf und befinden sich innerhalb der Ringebene. Deko kollabiert, wenn sich Zehen bäumlinks in die Seile spreizen. Muster berstender Kapillaren zeichnen Zellen vierdimensional und rosig. Oder: Nebenher eine Arie zu singen gleicht vierschichtigen Suspensionen. ‘Futo Momo Zuri’ ist der Name der Figur, die

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Bondage Basics

An orthodox Shibari aesthetics is taught in this workshop. By studying the principles of restriction, suspension and floor work, secure and playful moments can be created.

We will look at basic knots of a codified system and at efficient ways to bind the body. The bondage ‘Hojo Hishi Nawa’ and ‘Takatekote’ with two ropes outline the multiple options to decorate and restrict the upper body. ‘Yukimura Technique’ leaves space for leg work and improvisation.

Other parts of the workshop will be concerned with the chemistry between participants. Through movement exercises such as Yoga and through techniques of touch, personal and artistic aspects can mix with sensual imaginations.

Please bring training pants, evening dress, a snack and personal ropes if possible.

 

Information at: email@dasniyasommer.de

Aufbau: Ich verbinde die Seilpraxis mit Yoga und anderen Bewegungssystemen wie Tanz, Berührungstechniken und Körperkomposition. Mit Hinblick auf ein sinnliches Spiel zu zweit oder auf akrobatische Hängebondage, wird ein breites Fundament spielerischer und inszenierter Verwendungsweisen von Fesselungen vorgestellt. Technisch möchte ich die Ausführungen eines Grundknoten und die Oberkörperfesselung ‘Takatekote’ erarbeiten. Außerdem soll ein anfängliches Verständnis für ästhetischer

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Bildungsabhänge

Streik 11 November, 2009 Am 11. November 2009 besetzten Studenten und Studentinnen das Audimax der Humbolt – Universität zu Berlin. Seitdem nutzen sie den Raum um ihre Forderungen zu erarbeiten und um ihren Protest zu organisieren. Es haben sich Arbeitsgemeinschaften gebildet, die jeden Abend in einer Plenarsitzung ihre Ergebnisse zur Diskussion stellen. Das Audimax wird

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DVD

Media (interviews and documentaries):

  • Xenon
  • Arte Lounge
  • Bildungsabhänge
  • City of Women

Dasniya Sommer DVD

Dasniya Sommer – Shibari 2008-2011 The DVD contains a selection of rope performances, photographs and talks on projects from 2008 – ’11 Costs: 20 Euro plus postage To order: email@dasniyasommer.de Performances: G4 MA√ 15 { IDIOSYNCRASY } || SIN X = LY – FX²¯ La Zampa Atemkontrolle? Hustenanfall? Pheromoncheck? Parsifal BVG ∫ -1X DT/DV ≥

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Yoga und Bondage 2

In Paar oder Gruppenkonstellationen entwickeln wir physische Dialoge in denen queere, groteske oder völlig abstrakte Spielsprachen Ausdruck finden. Es entstehen tiefentspannende, bedeutungsleere Komposition von Sinnesreizen, oder symbolisch aufgeladene Installationen. Wir arbeiten hier mit Tanz- und Kontakt- Improvisation, und mit Elementen des inszenierten Rollenspiels.Da die Voraussetzungen der TeilnehmerInnen beim Yoga, Spielen und beim Knoten unterschiedlich sind, arbeitet jedeR zunächst auf dem persönlichen Erfahrungsniveau. Neben dem Erklären von Fesselungen gebe ich hier immer auch individuelle Hinweise.

Bitte bequeme Kleidung, Snack und nach Möglichkeit eigene Seile mitbringen.

Fragen und Infos unter email@dasniyasommer.de
Location:’Teatris Hallenprojekt’ in den Uferhallen
Uferstr 8-11 // 13357 Berlin
U8 Pankstr U6 Nauener Platz / M27 Pankstr

Von der Badstraße kommend befinden sich die Uferhallen auf der rechten Straßenseite. Falls Du es nicht findest, ruf durch: mobil +49 174 393 70 49

Geländeplan / Map, English Class description

Wir beginnen mit der Yogapraxis, um ein Gespür für die Positionierung unserer Körperteile zu entwickeln. Die Wahrnehmung des Atemrhythmus ist eine wesentliche Eigenschaft im Yoga. Streck – und Rotationsübungen entspannen den Muskelapparat, um seine Beweglichkeit zu erhalten. Kräftigungsübungen koordinieren Muskelspannungen zwischen dem Rumpf und Extremitäten. Wenn diese aufeinander abgestimmt sind, kann der Körper eine ökonomische Statik entwickeln

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Stimmen

Die Fingerfertigkeit und meditative Konzentration mit der sie Knoten um Knoten, eine Schlinge um ihre Taille legt und sich schließlich selbst mittels des Seils und eines Metallrings an der Decke vom Boden erhebt, faszinieren. Während sie anschließend auch ihre Füße fesselt, befreit sie diese andererseits von den Bandagen der Spitzenschuhe und entledigt sich auch der Spangen, die bis dahin ihr Haar gebändigt haben.

Dieses Wechselspiel zwischen sich theoretisch gegenseitig ausschließender und gleichzeitiger Befreiung, spiegelt sich auch in der Musik wieder, wo Hardrock und Klassik einander ablösen. Eine gewisse Andacht macht sich breit angesichts dieser im Raum schwebenden, selbstbestimmt gefangenen Sphinx. Als Kontrapunkt zum Seil sucht sich aus ihrem schwarzgemalten Mund ein feiner Speichelfaden den Weg zum Boden. Zeichen ihrer eigenen Lust? Der ästhetisch und gedanklich vielschichtige Eindruck, den Sommers Stück hinterlässt, erschwert es den darauffolgenden Choreografien trotz mancher Qualität und Originalität die von Sommer gelegte Latte zu reißen..’

Katrin Bettina Müller – taz 5. 1. 09 ‘Eine Wundertüte voller Tanz. …Die fünf Künstler die in der Reihe der ‘Jungen Choreografen’ auftreten, hatten in der Regel gar kein Budget. Es begann skurril, mit Dasniya Sommer, die ihren schlanken nackten Körper mit immer mehr Seilen verknotet, ornamentiert und parzelliert, stehend zuerst, bald hängend und schaukelnd,

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Quellen

Bilder

‘Die Geschichte vom Soldaten’. Fotografie: Anja Koehler. Musikalische Leitung: Benjamin Lack. Regie: Jo Siska, Dasniya Sommer, Dirk Diekmann

Musiker_innen: Karin-Regina Florey, Francisco Obieta, Georg Vinciguerra, Allen Smith, Herbert Walter-Breuss / Bernhard Bär,  Jan Ströhle / Harald Brandt, Wolfgang Lindner vom  Landeskonservatorium Feldkirch. Eine Produktion des Vorarlberger Landestheater, 2012

‘N+2 dimensonaler Raum/Anarchie of Knots’: Erste Probenphase im Rahmen des ‘Artist in Residence Programms’ im  Bains Connective

Konzept und Performance: Frances d’Ath, Dasniya Sommer
Licht und Fotografie: Silvano Magnone, Brüssel 2011

‘Casa de Vampo Madrid’: Ropes: Gala Moody, Dasniya Sommer, Michael Carter, Fotografie: Frances d’Ath, Michel Carter

‘Ballet Research’, Tanz: Gala Moody, Michael Carter, Fotografie: Frances d’Ath, Ropes: Dasniya Sommer, Madrid 2011

‘Yoga und Bondage’, Bild I&3: Workshop Gruppe, Frances d’Ath, Charleroi/Danses, Brüssel 2010; Bild 2: Regis Mikail, Yoga & Shibari Workshop, Institut Unzeit, Berlin 2011

‘Kotoba Shibari’, Fotografie: Frances d’Ath, de Munt-La Monnaie, Brüssel 2011; Kotoba Shibari. Jap. Wortwindungen; Futo Momo Zuri. Jap. Oberschenkelhängung (beides frei übersetzt)

‘Workshop Gruppe – Brüssel 2010’, Staging: Dasniya Sommer, Foto: Frances d’Ath, Raum: Philippe Theunessen, Assistenz: Shadow, Performance: Muy Te, Gala Moody, Gabriel Schenker, Antoine S., Kim-Oanh, Philippe Theunessen, Christian J., Frédéric Tolmatcheff., Peggy F., Frances d’Ath, Dasniya Sommer, Braine 2010

‘London Festival of the Art of Japanese Bondage’, Bild 1&3: Drawing Salon, Konzept/Shibari: Nawashi Murakawa, Fotos: Patrick Siboni, Performance: Dasniya Sommer

Bild 2&4: ‘fr⊂dy’, Konzept / Performance: Dasniya Sommer, Frances d’Ath, Fotos: Patrick Siboni, Resistance Gallerie, London 2010

‘Sang Bleu Issue V’, Produktion: Sang Bleu, Fotografie: Mali Lazell, Staging: Dasniya Sommer, Requisite: Nicola Jungsberger, Performance: Kyrill Krylow, Nicola Jungsberger, Andreas Schildbach, Dasniya Sommer, Schwelle7, Berlin 2009

‘ky ⋀ dy’, Performance: Kyrill Krylow, Dasniya Sommer, Fotografie: Mali Lazell, Schwelle7, Berlin 2009

‘Bildungsabhänge’, Aktion im Rahmen des HU- Bildungsstreiks, Performance: Dasniya Sommer, Fotografie: Frances d’Ath, Humbold- Universität zu Berlin, Berlin 2009/10

‘Ma√ 15 { idiosyncrasy} || sin x = ly – fx²¯’, Fotografie: Peter Hönnemann, Staging: Dasniya Sommer, Schwelle7, Berlin 2008

‘Atemkontrolle Hustenanfall Pheromoncheck’, Konzept: Dasniya Sommer, Performance: Juli Reinartz, Uri Turkenich, Dasniya Sommer, Schwelle7.de, Berlin 2008

Bilder ‘Die Geschichte vom Soldaten’. Fotografie: Anja Koehler. Musikalische Leitung: Benjamin Lack. Regie: Jo Siska, Dasniya Sommer, Dirk Diekmann Musiker_innen: Karin-Regina Florey, Francisco Obieta, Georg Vinciguerra, Allen Smith, Herbert Walter-Breuss / Bernhard Bär,  Jan Ströhle / Harald Brandt, Wolfgang Lindner vom  Landeskonservatorium Feldkirch. Eine Produktion des Vorarlberger Landestheater, 2012 ‘N+2 dimensonaler Raum/Anarchie of Knots’: Erste Probenphase im Rahmen des

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Quellen 2

Tanz Dokumentiert

‘Colors of Bruises’ music video concept & music: Jennifer Evans; Artistic direction: Dasniya Sommer, Jennifer Evans; Performance: Jennifer Evans, Emily AoibheannDP, grip, light, edit: Valquire Veljkovic; Choreography, rope installation: Dasniya Sommer ; Technical rope and performance assistant: Frances d’Ath; 2nd camera: Nata Failde; Set and decoration assistant: Isabel Simões; filmed at Alte Kantine, March 2014 Berlin. Thanks to Alexis Vokos, Camille Boostrom, Adrien Merigeau, Anna Fiedler & Michelle Baard

‘BVG -1 ∫ DT/DV ≥ ⨍(DY:FR:HF)’, eine mobile Skulptur anlässlich des Geburtstags von Hans-Martin Schmidt, Mitgründer der Uferhallen Kulturwerkstatt
Von und mit Frances d’Ath, Hartmut Fischer, Dasniya Sommer, Berlin 2011

‘Parsifal’ ein Bühnenweihfestspiel von Richard Wagner (1882), Regie/Bühnenbild/Lichtdesign: Romeo Castellucci, Musikalische Leitung: Hartmut Haenchen

Choreografie: Cindy Van Acker, Dramaturgie: Piersandra di Matteo, Künstlerische Kollaborationen: Silvia Costa, Co Design: Giacomo Strada, Licht: Giacomo Gorini

Shibari/Bondage Choreografie (Akt II): Dasniya Sommer, Shibari/Bondage Performance: Frances d’Ath, Gala Moody, Jorgos Fokianos, Dasniya Sommer, Tänzerinnen: Anne-Lise Brever, Ana Cristina Velasquez, Solisten: Kundry: Anna Larsson, Klingsor: Tómas Tómasson

La Monnaie| De Munt, Brüssel 2011

‘Ma√ 15 { idiosyncrasy} || sin x = ly – fx²¯’, Produktion: Tanztage Berlin/’Junge Choreografen’, Konzept und Performance: Dasniya Sommer, Video / Montage: Ines Gerber, Berlin 2009

‘G4’, Im Rahmen des ‘Nacht und Nebel’ Kunstparcours Neukölln, Staging / Performance/ Licht: Dasniya Sommer, Eckhard Roth, Video / Montage: Frances d’Ath, Berlin 2009

‘La Zampa’, Choreografie: Magali Milian & Romuald Luydlin, Performance: Sylvain Huc, Dasniya Sommer, Video: Christel Olislagers, Montage: Louran Chourrau, Schwelle7, Berlin 2008

Tanz Dokumentiert ‘Colors of Bruises’ music video concept & music: Jennifer Evans; Artistic direction: Dasniya Sommer, Jennifer Evans; Performance: Jennifer Evans, Emily Aoibheann; DP, grip, light, edit: Valquire Veljkovic; Choreography, rope installation: Dasniya Sommer ; Technical rope and performance assistant: Frances d’Ath; 2nd camera: Nata Failde; Set and decoration assistant: Isabel Simões; filmed at Alte Kantine, March 2014 Berlin. Thanks to Alexis Vokos, Camille Boostrom, Adrien Merigeau,

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Quellen 3

Lesen

‘N+2 dimensionale Raum/Anarchy of Knots’, Probenskizze von Frances d’Ath und Dasniya Sommer

‘Kotoba Shibari’, Dasniya Sommer, aus dem Bildbeitrag in ‘Mein Lesbisches Auge 10. Lesbisches Jahrbuch der Erotik’, Konkursbuch Verlag Claudia Gehrke, 2011, S. 92

‘Ethische Anarchie’, Martin Hinze, Litlog, 24.03.2011

Interview mit Mathias Tietke, ‘Yoga Aktuell’, Ausgabe Juni/Juli 2010

‘Atemkontrolle, Hustenanfall Pheromoncheck’, eine Projektbeschreibung von Dasniya Sommer, Berlin 2008

Dank

Assistenz: Frances d’Ath, und website.

Lesen ‘N+2 dimensionale Raum/Anarchy of Knots’, Probenskizze von Frances d’Ath und Dasniya Sommer ‘Kotoba Shibari’, Dasniya Sommer, aus dem Bildbeitrag in ‘Mein Lesbisches Auge 10. Lesbisches Jahrbuch der Erotik’, Konkursbuch Verlag Claudia Gehrke, 2011, S. 92 ‘Ethische Anarchie’, Martin Hinze, Litlog, 24.03.2011 Interview mit Mathias Tietke, ‘Yoga Aktuell’, Ausgabe Juni/Juli 2010 ‘Atemkontrolle, Hustenanfall Pheromoncheck’, eine Projektbeschreibung von Dasniya Sommer,

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Interview mit Mathias Tietke für ‚Yoga Aktuell’, Ausgabe Juni/Juli 2010

Wo siehst du die gemeinsamen Seiten und wo die gravierenden Unterschiede zwischen Yoga und Bondage?

Es ist schwierig, allgemein von Bondage zu sprechen. Zuerst müsste zwischen westlicher Bondage und der japanischen Tradition Shibari bzw. Kinbaku unterschieden werden. Ich beziehe mich auf Shibari. Yoginis sind Solisten, während Shibari traditionell von Paaren ausgeführt wird. Und in der Regel fesselt der Mann die Frau. Diese Rollenverteilung ist alt hergebracht und verschiebt sich nur langsam. Ich habe viele Frauen in meinen Klassen und Männer, die sich fesseln lassen. Beide Praktiken arbeiten durchdringend mit dem Körper. Der Umgang mit Wahrnehmung ist aber verschieden. Geht es beim Yoga vielmehr um eine festellende Haltung, so werden beim Shibari Reaktionen stimuliert.

Ob rituell, mit sportlichem Charakter oder als Kunstform ausgeführt, beide Techniken müssen als Prozess verstanden werden. Zu Beginn werden Knoten oder Asanas probiert. In Lernschritten wird die Aufmerksamkeit dann auf die Atmung und auf Gedankengänge oder beim Fesseln auf Rhythmus, Seilführung und den Bezug zur Seele, wie es im Kinbaku heißt, gelenkt. Die Methoden und Ziele beim Yoga und beim Shibari sind unterschiedlich. Es gibt aber Begriffe, die in beiden Kontexten verwendet werden. Zum Beispiel ‘Reinigung’, ‘Erleuchtung’, ‘Nichts’ und ‘Glück’. Beim Shibari kann auch von kathartischen Mechanismen gesprochen werden, da Sinnlichkeit und Ästhetik eine Rolle spielen.

Welche Rolle spielen für dich Disziplin, Unterordnung und die Autorität einer unterrichtenden Person oder eines Systems?

Im Balletttraining werden die vorgegebenen Schrittfolgen der Trainerin geübt. Dort bewege ich mich reaktiv zwischen anderen Tänzerinnen und Tänzern, und das erwarte und unterrichte ich ähnlich in meinen Klassen. In der Shibari-Klasse assistieren erfahrenere Fesslerinnen und Fessler, und ich lasse Befindlichkeiten und Vorschläge der Gruppe in die Übungsstrukturen einfließen. Menschlich halte ich den Unterricht in Augenhöhe und möchte zu experimentellen und vielseitigen Umgängen mit dem Körper inspirieren. Es soll Spaß machen und nicht unnötig beklemmen, da diese Sachen ohnehin in intime Bereiche gehen.

Dasniya, du bietest Yoga und japanischen Bondage wöchentlich in Kombination als Kurs an, aber auch Yoga separat. Hast du mit beidem gleichzeitig begonnen? Mit Yoga habe ich in meiner Kindheit begonnen und es zuerst von meinem Vater gelernt. Er unterrichtete es in Verbindung mit Vipassana – Meditation und der buddhistischen Philosophie Abhidhamma. Damals übte ich

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Interview mit Mathias Tietke für ‚Yoga Aktuell’, Ausgabe Juni/Juli 2010 2

Beim Bondage scheint es eine Rolle zu spielen, was man an hat. Beim Yoga spielt es dagegen keine besondere Rolle, insofern die Kleidung bequem ist…

Ich denke schon, dass Kleidung Selbstwahrnehmung und Verhalten beeinflusst. Wir experimentieren damit. Yoga machen wir eher in Trainingskleidung. Wenn ich eine Person korrigiere, die in Unterhosen Yoga macht oder vielleicht im Kleidchen, dann entstehen absurde Momente. Aber es geht mir beim Yoga nicht um Lust im sexuellen Sinne. Für die Partner und Gruppenspiele im Shibaripart schmeißen wir uns in Schale. Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer meditieren auch mit Korsage. Manchmal ist es hilfreich, schlicht gekleidet zu sein. So kann sich auf das Knotenlernen konzentriert werden. Keine Ablenkung durch nackte Beine.

Ist es beim Bondage nicht häufig so, dass die Teilnehmer nackt sind?

In meiner Klasse ist kaum jemand nackt, halbnackt ja, damit das Seil irgendwo die Haut berührt. Ich finde es phänomenal, wenn Menschen, die sich nicht kennen, zusammen kommen und diese Sachen praktizieren. Es sind selten Paare dabei, und ich arbeite mit Partnerwechseln. So werden verschiedene Konstellationen und Gespräche erfahren. Es muss also ein Verständnis für die Gruppe und die eigene Person entstehen, die diese Situationen ermöglicht. Teil des Kurses ist es also, herauszufinden, wie mensch sich gegenüber anderen Menschen verhält.

Beim Yoga geht es ja darum, die sinnlichen Erfahrungen zu reduzieren. Es geht um das Zurückziehen der Sinne, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Und nach meinem Verständnis kannst du nur eins machen, dich entweder nach außen fixieren und auf äußere Reize reagieren oder du machst das Gegenteil und sagst, es geht mir darum, die Augen zu schließen und die sinnlichen Eindrücke zu reduzieren. Ist es in deinen Yoga-Bondage-Kursen so, dass es zwischen Reizreduzierung und sinnlichen Reizen hin und her pendelt oder verstärken diese konträren Ausrichtungen bestimmte Effekte?

Die Verknüpfung, die du praktizierst, sieht das so aus, dass du die Leute in den Yoga-Haltungen fesselst? Wie kombinierst du beides? Im Yogateil unterstützen Seile die Asanas. Ähnlich wie die Verwendung von Props beim Iyengar-Yoga. Zum Beispiel kann die Wirbelsäule anders gedehnt und rotiert werden. Es ist auch eine Vorbereitung auf den Shibari-Teil, nachdem sich

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Interview mit Mathias Tietke für ‚Yoga Aktuell’, Ausgabe Juni/Juli 2010 3

Meistens wird mit einem Knoten als Ankerpunkt begonnen, dann geht es um den Oberkörper. Es geht vor und zurück, überall wird etwas durchgefädelt und mit jeder Lage festigt sich der Oberkörperharness. Bei einer fertigen Fesselung können ungeübte Zuschauer nicht mehr sagen wo das Ende beginnt.

Hinterlassen die Seile und die Knoten auch längerfristig Spuren?

Physisch manchmal, Empfindungstechnisch nicht löschbare. Es gibt Leute, bei denen ist der Seilabdruck nach ein paar Stunden weg. Bei anderen springen kleine Äderchen auf. Wenn das Seil ordentlich angelegt wurde, entstehen dekorative Ornamente, die ein paar Tage an den Moment erinnern.

Kommen immer wieder die gleichen Leute in deine Kurse oder ist das eher für Menschen, die abenteuerlustig sind oder die ihre Schmerzgrenzen kennen lernen möchten?

Ich unterrichte diese kombinierte Yoga-Shibari-Klasse seit drei Jahren. Seitdem ist der Kern gewachsen. Es gibt Leute, die es ausprobieren und sagen, das ist nicht mein Ding und andere kommen für Wochenendworkshops. Die Hintergründe muss ich nicht genau wissen. Es sind Ingeneure, Künstlerinnen und Künstler sowie Ärzte. Wichtig ist für mich, dass ein Verhältnis zwischen Offenheit und Konzentration da ist, wie in jeder anderen Unterrichtssituation.

Nach meiner Auffassung geht es im Yoga primär um Leidvermeidung, beim Bondage um Leiderfahrung oder zumindest darum, Schmerzen zu ertragen oder jemandem Schmerzen zuzufügen. Das klingt nach Widerspruch und Kontrastprogramm…

Die ausschließlich negative Beurteilung von Schmerz ist kulturell anerzogen und gehört zum sittlichen Ton. Beim Meditieren müssen auch einige Hürden genommen werden. Besonders am Anfang ist zum Beispiel ruhiges Sitzen extrem anstrengend. Aber vielleicht sind diese Schmerzkategorien gar nicht vergleichbar.

Meditationsschulen sind sich ja uneins über die Konzentrationsgegenstände. In der buddhistischen Abhidhamma Tradition gibt es eine Praxis, die Gedanken in ein moralisierendes System ordnet, was aus meiner Sicht ideologisch und bedenklich ist. ‘Zurückziehen der Sinne’ erlebe ich beim Meditieren weniger. Aber das sind vielleicht Beschreibungsunterschiede. Ich erlebe eine starke Wachsamkeit und nehme Reize aus der

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Also ich sehe in der persönlichen Ausrichtung eine Wahl zwischen zwei konträren Punkten: Entweder ich bemühe mich darum, Leiderfahrungen zu vermeiden oder ich nehme sie in Kauf oder suche sogar nach diesen Grenzerfahrungen, die mit Schmerzen und Leid verknüpft sind… Solange es gedanklich und körperlich lustvoll bleibt, sollten Dinge legitim sein. Manche Menschen ertüchtigen sich

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n+2 dimensionale raum für n > 2 / anarchy of knots

Rope is for justice. In tug-of-war games a collective has to act in concert. If they do well, an inch may decide their triumph. In Japan during times of war, prisoners were suspended and tortured with horrifying rope techniques. The status of the prisoner could be signified with the colour of the rope, and the degree of artistic ornament. Medieval rope was used for similar injustices. Ariadne’s thread, in contrast helped Theseus to find his way out of the Minotaur’s labyrinth.

Neuroanthropological thoughts invite us to perceive the rope as a tool, like a hammer is, or a pair of chopsticks, or a musical instrument. There is a dexterity added to the ability of the hand by it which it is not simply an addition. That is to say, ‘I’ am not merely ‘using’ a tool, but the ‘I’ that gains familiarity with an object, ceases to delineate between ‘me’ and ‘that’. These objects become part of us and in turn we extend ourselves into them.

In this way, the rope is my fingers, or perhaps to say the rope is my tactile organ, somewhat prehensile also. I do not merely feel through the rope, acting as an intermediary, with sensation being communicated along it towards or from me; I feel through the rope as its qualities are to touch what my skin is also.

The anarchy of knots or the n+2 dimensional space for n >1 or the rope was a plant By Frances d’ Ath and Dasniya Sommer The two week residency at Bains Connective in Brussels is the first phase to work on raw material based on the following ideas. The cultural history of ropes goes back

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It is almost as if we do something close to forbidden by taking this object of use and turning it to (sensual) play. Shibari, Japanese rope bondage does that. Because of its origin as a strand in martial arts technique, it needs to decisively dissociate from real methods for punishment. Instead it goes with consenting

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