performance nun on the moon

 

 

Some weeks ago in Paris at La Gaite Lyrique.  A calm audience. Some curious, but mostly careful. Interesting how it was different from Lyon last year. More a party crowed during a music festival. Then it was late into the evening, people got more daring, or drunk. Not that I suggest, but the more courageous the audience ties me up, the more fun and somewhat sadistic moments. Which I think is interesting in this set up. People seem to really enjoy drastic ties and seeing me struggle.
In Paris people were beautiful, just shyer. Maybe the official institutional sight sets a vibe somebody said. I liked the purity. Surely, I keep fond memories of those five shows. Everyone, especially  the technical and production team was so supportive of Micha and me.

Photos:  Quentin Chevrier documented beautifully here

 

Performance: Nun on the Moon at Gaȋté Lyrique

Némo festival Paris 9.-11.2.2018
Duration 45 minutes

Nun on the Moon explores the poetry of Japanese Rope Bondage. The power dynamics between the audience and one female, and how Bondage (aka Kinbaku ) can be developed to new forms of performance. Kinbaku is an erotic ritualistic practice which can lead the participants away from everyday self-perception through exposure and emotional intensity.
In part one the performer ties herself. Examining the gaze of the audience, and concepts of beauty involving mutation of her body through restriction. Fusing different cultural aspects like fashion and movement, combined with butoh ballet, and a hybrid sound scape. Part two focusses on the dynamic between the individual and the group. The performer allows the audience to tie her. Sculpting her body with ropes. Unfolding physical creativity and trust/responsibility on both sides. The third part invites voluntary spectators, to be bound and make the shibari experience. The inner perception is often different from the objective perspective of a bondage scene.

Concept and performance: Dasniya Sommer
Sound and assistance: Michaela Bürgle
Light: Cédric Natté
Production: Arte/Tracks, L’Adami, La Gaîté Lyrique

Kiezkantine *Liebe*

Indeed a lovely event with locals from the neighbourhood of Sophiensaele.

KIEZKANTINE IX
Kiez und Kunst in der Kantine: Rund um die Sophiensæle finden sich auch abseits der Mitte-Klischees lebendige Strukturen, soziales Engagement und vielfältige persönliche Geschichten. Alle zwei Monate öffnen wir die Kantine für den Kiez und laden bei gemeinsam zubereiteter Suppe zu einem Kennenlernen der Nachbarschaft, der Künstler_innen und des Publikums der Sophiensæle ein. Jede Ausgabe wird von einem Thema gerahmt – im Dezember: Liebe!

Mit:
HAUEN-UND-STECHEN
LOUISA PAGEL
DASNIYA SOMMER
HENDRIK ZIETZ

Mehr Info hier
Fotos: Arne Schmitt

Hamlet und Seine Geister (Ballhaus Ost, 19.12.2017)

Eine Besprechung von Stefan Bock – 20. Dezember 2017

⦗…⦘Die Beziehung des Dänenprinzen Hamlet zu seiner Geliebten Ophelia als sadomasochistischen Geschlechterkampf darzustellen, ist nicht so abwegig und sogar auf Stadttheaterbühnen nicht ganz unüblich. Die Frage ist nur, wer hier wen beherrscht. Im Shakespeare‘schen Normalfall ist Ophelia bedauernswerter Spielball der Männer und endet im Wahn als Wasserleiche, während Hamlet seinen eigenen Wahn todbringend ausleben darf und weiter Intrigen spinnt, bis er selbst einer Intrige zum Opfer fällt. Die Geschichte ist bekannt und viel gespielt: „Hamlet ist der Held, der sich in der eigenen Geschichte immer mehr verstrickt und schließlich, wenn er stürzt, die halbe Welt mitreißt – am Ende sind alle tot und es kommt Fortinbras.“ So verkürzt sieht diese Performance den Kampf Hamlets gegen die Mörder seines Vaters, der ihm als Geist erschienen aufträgt, seinen Tod zu rächen.

Im Wege sind ihm dabei nicht nur irgendwelche Geister, sondern vor allem sein eigener Geist, den zu befreien er nicht im Stande ist. Symptomatisch dafür steht sein berühmter Monolog „Sein oder Nichtsein“, in dem der Zweifler zwischen „Des wütenden Geschicks erdulden oder / Sich waffnend gegen eine See von Plagen“schwankt. Wenn aber nun die Pein selbst zur Lust wird, dann können irdische Verstrickungen, oder besser die des Körpers Hülle, auch zur willkommenen Fessel werden. Dasniya Sommer und Florian Loycke spielen dieses Arrangement ganz anschaulich in ihrer Performance durch, wobei auch die Geschlechter- und Abhängigkeitsrollen gewechselt werden. Es entspinnt sich so ein Spiel aus Tanz, Gesang und gegenseitiger Fesselung, wobei sich zu Beginn Florian Loycke in einer relativ ausgetüftelten Hängebondagepartie befindet, bei der er nackt wie ein Jesus zu Karfreitag in den Seilen hängt. Man könnte es auch passend zur Jahreszeit für eine besonders raffinierte Art des Schnürens eines passenden Weihnachtspakets halten.

Dass es hier aber auch um das Ausprobieren einer neuen Identität, um das Spiel mit Manipulation und verabredeten Ritualen geht, zeigt diese mit Masken, Schminke und Kostümen dem japanischen Kabuki oder Nō Theater nahe Performance zunächst recht eindrucksvoll. Das Einfangen des anderen ist immer auch die Fesselung des eigenen Geistes, dem sich der Gefesselte mit seinem Körper stellvertretend hingibt. Leider verzettelt sich dieser mit der Lust am Schmerz arbeitende Abend zusehends in Details. Loyke projiziert mit einem Overheadprojektor Zeichnungen mit Hängebondage-Fantasien, ähnlich denen des Dada-Künstlers und Surrealisten Hans Bellmer, bekannt für seine rätselhaften Fotos von Bondage-Puppen, an die Wand. Das jeweils gefesselte Bunny wird in allerlei Posen fotografiert, oder auch mal der in Südkorea erfundene Gangnam Style des Rappers Psy getanzt. ⦗…⦘

Die ganze Kritik hierballhausost.de