Tying and Timing

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Shibari classes at Karada House: 24.9. + 22.10.2024
Shibari classes at Haus Sommer 1. + 8.+ potentially 15. 10.‘24

Topic: Tying and Timing
Hours: 19-21h
Group size: max. 10 couples

Repeating Japanese inspired technique: futo momo, gote and potentially semi-suspension, we will look at different temporalities while tying. Considering the preparation time before a bondage ritual. Connecting individual rhythms of rope from slow binding to mid tempo or speed tying, and also talking about ‘crip time‘ – constellations. How can experimenting with tempi, rhythm and rope translate intimate desires into a groovy session? Or, how can we embrace our anti-groove?

More info and directions: Karada House
Address: KARA, Perleberger Straße 59, 10559 Berlin (Moabit)

More information and the Haus Sommer address here.

In ropes: Tara Samaya
Picture: Pippa Samaya

SHIBARI CLASSES OCTOBER

 

Dates: October 1 + 8 + 15, 2024
This month topic: Tying and Timing‘, for more please scroll down.

The course Beginner with Previous Experience is directed at learning the basics of Shibari/Kinbaku technique. We start the class intuitively by following individual impulses with rope. After that, the main part of the evening we focus on systematic management of rope, body handling and safety principles: knots, wrapping and aestetic frictions. The material contains a wide range of harnesses for floor work and simple semi-suspension. It is strongly inspired by shibari works of Japanese artists I learned from over the last fifteen years. There is time to switsch roles to better understand restriction from both the models perspective as well as the complex skill set of the rigger, in order to experience sexy phantasies and meditative ties.

– Please bring soft clothes and ropes if you have.
– You can register alone or with partner. If you want to join alone it’s possible to pair up with each other. We will try to connect single participants a few days befor the workshop, but can’t always guarantee. Many thanks for patience and understanding.
– At the beginning we suggest regular participation and practice to create a solid technical base.
– Costs 30 Euro per person.

Mail: workshops(at)dasniyasommer(dot)de / FB: haussommer / Insta: Kinbaku Haus / WA: +49-174-393 70 49

Hours: 19-21.30h
Costs: 30 Euro per person (max. four couples)

Haus Sommer is at Uferhallen Kulturwerkstatt – Wedding Uferstrasse 8,13357 Berlin. Entrance B6
Call the number above in case the door is locked.
Map here

In the picture: Eliko. Photographed by Werner Amann. Ropes: Dasniya.

Bunker Bondage

Joining this fun pilot project last minute: an interactive sound/rope installation at a former deep bunker in Friedrichshain from the 60ies. It was build for 250 people, several small rooms, and is now pretty run down and moist.
Both inspiring and irritating to bondage historical space, and during I was pondering about possible meanings. Is this how bunker architecture should be used, or exactly not?
But we only had two days. About the rope work it was most surprising that Keke and Wick managed to make the organic material sound. Jumping on the web and playing strings with fingers the audience co-created a sonic uncanny vibe. Thanks a lot to Keke (concept/sound) and Wick (cello) for inviting me. It was lovely to meet Taiga, tie with Natasha, and to add to Andy Buru’s ropy space ship.

 

The Un-conference / Queer Rope Festival Berlin

Looking forward to teach two workshops at the Un-conference/ Queer Rope Festival by Karada House

14.9.2023  – ‘Forrest’
The workshop focuses on creating a tying session for trios (co-topping). We begin with a demonstration using intermediate-level ties and upline technique. As there is no obligation to strictly follow a pattern participants are invited to work on individual levels and intensities which feel appropriate to the constellation. Exercises will include playful tools for moving and restricting the partner in space. And for timing, allowing sadistic fantasies to gradually unfold, as well as care impulses to build a session-like scenery.
We will include objects and organic materials such as stones, green or dry leaves, and plants/roots. Some material will be provided, but if possible please bring it along as well.
Teaching assistants: Gloria and Jonas.

15.9.2023  – ‘Dreaming’
This light intermediate technique class is for people who like to give their shoulders a rest from classical box harnesses. The hands front position allows for a longer, sexy play sessions on the floor without stressing nerves. To add intensity the lower body can lightly be suspended.
Model: Eliko.

For festival tickets go here.

Yum Yum – Tanzschreiber

 

ENGLISH VERSION

Das nahrhafte Paradigma der Instant-Nudelsuppe

Das Ensemble-Stück „Yum Yum“ von Haus Sommer unter der Leitung der Choreografin und Tänzerin Dasniya Sommer, das vom 12.-14. Mai 2023 im Ballhaus Ost zu sehen ist, verwirrt vermeintlich Nicht-Zusammengehöriges und entwirrt dabei die Möglichkeiten von Künstlichkeit.

Es beginnt mit einer unerwarteten Erkenntnis: Ich habe noch nie YumYum-Nudeln gegessen. Während ich mich in die Einlassschlange zur Premiere des nach dem populären Instant-Gericht betitelten Stückes anstelle, denke ich ergebnislos über die Unkenntnis des Naheliegenden nach. Es wird nicht das letzte Mal an diesem Abend sein, dass mir etwas unbegreiflich bleibt. Drinnen wartet vor der Tribüne ein großer gemütlicher Teppich auf das Publikum, der in eine wunderliche Bühneninstallation buchstäblich ausfranst: Von der Decke hängen auf unterschiedlicher Höhe mehrere halbvoll mit Wasser gefüllte transparente Plastikbeutel, an den weißen Vorhängewänden lehnen einige lange Holzstäbe, im hinteren Teil der Bühne hängt ein riesiges Seilknäuel, das in Gedenken an die Überschrift der Aufführung sofort an Nudeln erinnert, und vorn am Bühnenrand steht, ebenfalls auf einem Haufen Seilbündel, ein großer Wok (Bühnenbild: Dasniya Sommer). In einer von meinem Platz aus kaum einsehbaren Nische am Bühnenrand wird eine der Performer*innen von drei anderen beiläufig verschnürt und auf eine suspension vorbereitet, während ein anderer Performer bedächtig zwischen den Wasserbeuteln umherläuft und dabei Worte vor sich hin spricht, die wahrscheinlich eine Zutatenliste ergeben. Jedes Mal, wenn sich mir etwas zu erhellen scheint, wird gleichzeitig etwas anderes undurchsichtig.

Im fünfköpfigen intersektionalen Ensemble von „Yum Yum“, das neben Sommer aus Michael Schumacher, Yui Kawaguchi, Tara Jade Samaya und Fungi Fung besteht, treffen unterschiedliche künstlerische Praktiken aufeinander: Schauspiel, Ballett, Mixed Martial Arts, zeitgenössischer Tanz und die japanische Fesselkunst Shibari. Damit ist bereits das Fundament gelegt für eine Ästhetik des Eklektischen, die immer wieder gängige Gegensätze in Frage stellt und dabei unerwartete Verknüpfungen generiert. In einer gleichsam poetisch wie brutal wirkenden Szene tanzen Sommer, Kawaguchi und Samaya eine Folge von Ballett-Schritten — haben dabei aber ihre Knie, ihre Arme vor der Brust oder ihre Hände hinter dem Rücken verbunden. Das kann als Kritik an der Disziplinierung des Körpers im Ballett gelesen werden, aber auch als Sinnlichkeit der Restriktion. In einem anderen Moment treten Sommer und Kawaguchi, deren Körper ich beide als asiatisch lese, als Nintendo-Marios mit Einkaufstüten-Tütü auf, die zu Game Boy-Musik eher bemüht als leichtfüßig eine Ballett-Choreografie tanzen (Sound Design, Composition: Nguyễn + Transitory). Damit unterlaufen sie einerseits Perfektionserwartungen, die sowohl ans Ballett als auch an asiatische Körper gestellt werden, und stellen gleichzeitig auf absurde Weise den dem Ballett zugrunde liegenden enorm artifiziellen Stil heraus, den es normalerweise unter dem hart erarbeiteten Schein von müheloser Natürlichkeit zu verstecken versucht. Während sich Schumacher daran macht, im Wok eine echte Nudelsuppe zuzubereiten, freue ich mich über das unverschämte Angebot, über Ballett als YumYum-Suppe nachzudenken.

Unter dem Flickenteppich der überall verteilten YumYum-Werbeplakate und der unterschiedlichen Szenen der Aufführung blitzt immer wieder das Thema antiasiatischer Rassismus auf. Sehr unumwunden drückt es sich in einem vielstimmigen Chor verschiedener marginalisierter Lebensrealitäten aus. Während die Aufnahme läuft und die Performer*innen die Bühne verlassen, verbinden sich Geschichten über Kochen und Essen mit denen über Arbeit und Migration. Doch auch der Auseinandersetzung mit den ästhetischen und vielleicht auch politischen Möglichkeiten von Künstlichkeit, die sich wie ein roter Faden durch „Yum Yum“ zieht, ist das Thema inhärent. Die Literaturwissenschaftlerin Anne Anlin Cheng, die zur langen Geschichte der Ästhetisierung des weiblichen asiatischen Körpers forscht, beschreibt das Potential von Künstlichkeit beispielsweise in fashion als „temporary relief from the burdens of having bodies and their inevitable weighty visibility“ insbesondere für rassifizierte Personen. Künstlichkeit kann ein Ort des Schutzes genauso wie der Gewalt sein, das führt auch das Stück immer wieder vor. Zum Schluss werden all die unzähligen Utensilien auf der Bühne zu einem riesigen Sack zusammengeschnürt, und die Performer*innen verschwinden unter voluminösen Perücken und langen Umhängen. Zu gespenstischer Musik im Dämmerlicht bleibt die Zeit stehen, und es verdampfen alle Differenzen zu einer für mich undefinierbaren Suppe voller überraschender ästhetischer Geschmacksrichtungen. Und so verdichtet sich all das Ungreifbare am Ende doch noch zu einer demütigen Erkenntnis für mich: meiner Unvertrautheit mit den mich umgebenden Alltagsrealitäten der asiatischen Diaspora. Dagegen helfen sicher auch keine Instant-Nudeln, wohl aber zeitintensive Performance-Zubereitungen wie dieser Abend.

„Yum Yum“ von Haus Sommer (Tanz/Choreografie/Bühnenbild: Dasniya Sommer; Tanz/Co-Choreografie/Performance: Michael Schumacher, Yui Kawaguchi, Tara Jade Samaya, Fungi Fung), Premiere: 12.05.2023, ist noch bis zum 14.05.2023 im Ballhaus Ost zu sehen, Tickets unter ballhausost.de.

Haus Sommer – Yum Yum

Premiere
12.5.2023

Nächste Termine:
12.5.2023, 20:00
13.5.2023, 20:00
14.5.2023, 18:00

BALLHAUS OST
Pappel Allee 15
10437 Berlin /Prenzlauerberg
U2 Eberswalderstrasse

Strudel aus Verpackungsmüll zirkulieren im Ozean. Feminine Haie leuchten. Flinke Hände falten Oversize Origami. Seile werden zu Nudeln, zu Gedärmen, zu Geisternetzen. Care-Pas de Deux’ und Slow-food Porn treffen am Wok-Lagerfeuer einer thailändischen Megacity aufeinander. In der Tanzperformance entlädt sich der visuelle Kosmos einer glutamatgeschwängerten Fast Food Welt und aus eurozentristischer Sicht schwer verdauliche Lebensrealitäten führen rituell in absurde Gewässer.

Dasniya Sommer sucht mit Michael Schumacher vom inklusiven Ensemble Meine Damen und Herren, der MMA-Performerin Fungi Fung, der queer-ecologischen Tänzerin Tara Jade Samaya und Yui Kawaguchi Zusammenhänge zwischen Verdauung, Künstlichkeit und Kulturen. Mit Reflexionen über ‘Bodies of Water’ und Hydrofeminismus entsteht eine assoziative Bilderreise für eine kritische Auseinandersetzung mit Antiasiatischem Rassismus (und Exotismus).

Haus Sommer ist das Netzwerk-Label der Tänzerin und Choreographin Dasniya Sommer. In wechselnden Kollaborationen mit anderen Künstler:innen untersucht und erweitert sie die Formensprache klassischen Balletts unter dem Einfluss von Shibari, Body Art und zeitgenössischer Performance Kunst.

Tanz, Choreographie, Stage
Dasniya Sommer
Tanz, Co-Choreographie, Performance
Michael Schumacher, Yui Kawaguchi, Tara Jade Samaya, Fungi Fung
Künstlerische Mitarbeit
Simone Burckhardt
Dramaturgie
Barbara Schmidt Rohr, Marie Baumgarten
Sound Design, Composition
Nguyễn + Transitory
Bühnenbild Assistenz
Mark Schröppel
Critical Companion
Juli Reinartz, Melmun Bajarchuu
Soundassistenz
Dennis Kahn
Technische Leitung
Fabian Eichner
Video, Dokumentation
Pippa Samaya
Produktion
Anna Konrad
Foto by Mayra Wallraff / Design Kruse&Müller

Herzlichen Dank an
Christoph Grothaus – Meine Damen und Herren Ensemble und Sina Schröppel.

Eine Produktion von Haus Sommer in Kooperation mit dem Ballhaus Ost und mit Unterstützung des Meine Damen und Herren Ensembles. Gefördert durch die Prozessförderung des Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.

Open Studios

HAUS SOMMER is open at:

How to Stay Tuned – Open Studios
1. Juli 2023, 15 – 21 Uhr

Eine Kooperation des Neuen Berliner Kunstvereins (n.b.k.) mit dem Uferhallen e. V. im
Rahmen des Kultursommerfestivals 2023

Mit / With:
Elena Alonso Fernández, Quirin Bäumler, Atelier Biotti / Ferrero / Grassetti / Prati / Szaflarski, Studio Antje Blumenstein, Peter Böhnisch, Peter Dobroschke, Heiner Franzen, Wolfgang Ganter, Matthias Galvez, Harriet Groß, Asta Gröting, Christian Henkel, kennedy+swan, Rainer Neumeier, Manfred Peckl, Hansjörg Schneider, Bettina Scholz, Atelier Kerim Seiler, HAUS SOMMER / Dasniya Sommer, Studio dB X Weberei (Rasmus Bell, Charlie Casanova, Timur Novikov, Josua Rappl, Caleb Salgado, Noël Saavedra, Johannes Weymann, Sebastian Zimmerhackl), Friedemann von Stockhausen, Daniel M Thurau, Ria Wank, Norbert Witzgall, Susanne Zeile.

Programm:

16:30 Uhr
Führung mit Adrienne Goehler, Kuratorin der Ausstellung “Zur Nachahmung empfohlen!”
(Uferhallen)

18 Uhr
Performance ODC un-ready made #1: shifting and drifting von David Brandstätter mit Michiyasu Furutani, Sofia Casprini, Camille Chapon, Sophie Prins, Nora Varga u.a. (Uferhallen)

20:30 Uhr
This Space In Between Performance von Kallia Kefala mit Minh Duc Pham und Katerina Papachristou
(Uferstudios)
21:30-23 Uhr:
How to stay Tuned – Open-Air-Screening
mit Werken von Pauline Boudry / Renate Lorenz, K.H. Hödicke, Anetta Mona Chisa & Lucia Tkácová, Rosalia Müller / Michael Geißler, Kristina Paustian, Rotraut Pape und der Weltpremiere einer neuen Arbeit von YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES aus der n.b.k. Videokunstsammlung mit einer Einführung von Anna Lena Seiser (Leiterin n.b.k. Video-Forum)