Kotoba Shibari

 

Vom Bauch aus verlaufen Hängeseile schnurstracks zu den GöttInnen. Eingeflochten zählen sie fünf und befinden sich innerhalb der Ringebene. Deko kollabiert, wenn sich Zehen bäumlinks in die Seile spreizen. Muster berstender Kapillaren zeichnen Zellen vierdimensional und rosig. Oder: Nebenher eine Arie zu singen gleicht vierschichtigen Suspensionen.

‘Futo Momo Zuri’ ist der Name der Figur, die zum Hängen taugt. Nicht zu fest,  wegen des wallenden Qi’s und unordentlich, sonst bleibt es realistisch. Ein kastrierter Klingsor weiß, dass Schwindel nicht kopfunter gilt. Er zeichnet  Blumenmädchen immerhin als Leute aus, auch wenn Mehrwissende nur Ähnliches behaupten. Knotenreduktion sollte also nicht bloß propagiert werden,  sondern hier und da auch Verblassendes erfassen.

Läuft das Hauptseil gerade in die Krone, zählen eingebundene  Haxen gleich etliche Knoten. Ihre Dichte in der Tiefe erreichend, bilden sie multidimensionale Netze, die außerhalb des Ringes niemanden mehr  tangieren. Fasern mit geringerem Schlag erreichen diese Festigkeit nicht.

Und während in Tokyo zärtliches Gepräge sittet, befinden wir uns in London, 51° 30′ 33.8″ N, 0° 7′ 5.95″ W. Hier bedienen wir uns der Kunst, die nicht  festschreibt, wer im Lande schnüren sollte. Auch nicht in visceraleren Momenten. Wider diesen Abbildungen müsste Kernigeres imaginiert werden, denn nicht bloß leichtbeschwerte Jute erhellt den Augenschein, im Gegenteil, am  Ende steht immer noch aus, wer mensch in der Schwebe gewesen.

‘Mein Lesbisches Auge 10. Lesbisches Jahrbuch der Erotik’ Konkursbuch Verlag Claudia Gehrke.